“Sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte.” Mk 12,12b

Ja, wie wäre es, wenn Jesus dieses Gleichnis auf uns hin sagt, mitten hinein in die aktuelle Weltlage?

Gott ist außer Landes. Hurra. Wir können schalten und walten, wie wir wollen. Lasst uns alle Bodenschätze fördern, lasst es uns schön und gemütlich machen. Lasst uns über die Tiere und die Pflanzen herrschen und uns nehmen, was wir wollen. Lasst uns sehen, wer der Stärkere ist und wer am Ende über den anderen herrschen wird.

Unliebsame Propheten, die uns auf die Klimakrise hinweisen? Lasst sie uns mundtot machen. Mahner, die unseren gewohnten Lebensstil in Frage stellen? Nestbeschmutzer! Predigerinnen, die uns von der Kraft der Gewaltfreiheit überzeugen wollen? Naiv und weltfremd!

Was nun, wenn Gott, wider Erwarten, erneut bei uns vorbeischaut? Wenn er in Person seines Sohnes erneut zu uns kommt und uns zur Umkehr ruft? Zur Menschenliebe, zur Ehrfurcht vor dem Leben, zum Frieden in Gerechtigkeit?

Was würden wir tun?

Würden wir ihn sehen wollen? Würden wir auf ihn hören? Ließen wir uns zur Umkehr rufen? Jesus Christus ist nach wie vor der Eckstein. Er ist der Schlussstein, der das Gewölbe zusammenhält. Das Gewölbe dieses neuen Hauses Gottes, in dem für alle Platz ist. Und wir, die wir uns Christinnen und Christen nennen, sind die lebendigen Steine dieses neuen Hauses. Wir sind berufen, ihn zu bekennen, auch und gerade mitten hinein in die aktuelle Weltlage. Wir sind berufen, Zeuginnen und Zeugen der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit zu sein.